Susanne Schröter
Mi, 02.11.2022
Ettersburger Gespräch Global gescheitert? Der Westen zwischen Anmaßung und Selbsthass
Susanne Schröter
Im Gespräch mit Peter Krause.
Selten schien der Westen so geschlossen wie zu Beginn des Ukraine-Kriegs. Doch hinter der vermeintlichen Geschlossenheit zeigten sich schnell Bruchstellen. Wie werden wirtschaftliche Zwänge mit politischen Zielen in Einklang gebracht? Wie viel sind dem Westen die eigenen Ideale wert? Dass sich dahinter ein tiefgreifendes strukturelles Problem des Westens verbirgt, zeigt die Ethnologin und Islamexpertin Susanne Schröter in ihrem neuen Buch (Herder Verlag). Angesichts der jüngsten Konflikte in der Ukraine, in Afghanistan und Mali sowie der Planlosigkeit westlicher Regierungen im Umgang mit Migrationsbewegungen, Islamismus und Cancel Culture diagnostiziert sie einen zwischen Hybris und Selbsthass gefangenen Westen, der unentwegt die Werte der Demokratie beschwört, sie aber gleichzeitig immer dann verrät, wenn es darauf ankommt. Befindet sich der Westen auf dem besten Weg, die eigene innen- wie außenpolitische Glaubwürdigkeit zu verspielen?
Prof. Dr. Susanne Schröter, geb. 1957, studierte Ethnologie, Soziologie, Politikwissenschaften und Pädagogik an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Sie lehrte und forschte u.a. an der University of Chicago, der Yale University und an der Universität Passau. 2008 wurde sie auf die Professur für "Ethnologie kolonialer und postkolonialer Ordnungen" an die Goethe-Universität Frankfurt berufen. Dort war sie elf Jahre lang Principal Investigator im Exzellenzcluster "Herausbildung normativer Ordnungen" und leitet seit 2014 das Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam.
Gemeinsam veranstaltet mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen.
