UNESCO-Weltkulturerbe „Klassisches Weimar“

Jörg Baberowski

Di, 05.03.2024

Ettersburger Gespräch Macht und Herrschaft in Rußland

Jörg Baberowski

im Gespräch mit Boris Lochthofen

Moderation Peter Krause

Prof. Dr. Jörg Baberowski lehrt Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er hat sich spezialisiert auf die Geschichte der Sowjetunion und des stalinistischen Terrors. 
Sein neuestes Werk "Der sterbliche Gott. Macht und Herrschaft im Zarenreich" (C.H. Beck-Verlag) sollte in Ettersburg seine Buchpremiere erfahren. Es kann zwar erst im Juli 2024 erscheinen. Wir aber halten an der Veranstaltung jetzt fest, auch um – nach einer Lesung aus dem Buch – über die Gegenwart der „Macht und Herrschaft in Russland“ zu diskutieren.
In der Verlagsankündigung heißt es: "Seit jeher inszenierten sich Russlands Herrscher als allmächtige Autokraten, die ihr Land mit eiserner Faust regierten. In Wahrheit aber war diese Inszenierung nur eine Fassade, hinter der sich die Schwäche des Staates verbergen konnte. Das zarische Vielvölkerimperium war ein fragiles Gebilde, das im Modus der Improvisation beherrscht wurde, seit Peter I. es nach Westen geöffnet hatte. Wie aber gelang es den Zaren und ihrer Bürokratie, ein multiethnisches, schwach integriertes Imperium über zwei Jahrhunderte erfolgreich zusammenzuhalten? Jörg Baberowski erzählt Russlands Geschichte aus der Perspektive der Herrschaft und ihrer Zwänge. Ansprüche und Möglichkeiten fanden in Russland nur selten zueinander. Der autokratische Staat operierte im Modus der Improvisation, weil es ihm an Instrumenten der Integration fehlte. Davon ist in diesem Buch die Rede: Von Krisen und ihrer Bewältigung. Und insofern weist die Geschichte, die Jörg Baberowski in diesem Buch erzählt, auch über Russland hinaus: Weil sie nach den Grundlagen staatlicher und gesellschaftlicher Ordnungen fragt und zeigt, wie schnell sie sich auflösen können. Wer verstehen will, was Macht und Herrschaft sind und warum sie in Russland andere Formen annahmen als im Westen Europas, der findet Antworten in diesem glänzend geschriebenen Buch.“

Jörg Baberowski. Bild: Guido Werner.
Jörg Baberowski. Bild: Guido Werner.

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