Roland Jahn
Di, 03.03.2020
Ettersburger Gespräch Ständige Ausreise. Schwierige Wege aus der DDR
Roland Jahn
und Jana Göbel, Stefan Locke, Matthias Meisner
Jana Göbel (rbb) und Matthias Meisner ("Der Tagesspiegel") sind Herausgeber des Buches, Stefan Locke ("Frankfurter Allgemeine Zeitung") Autor. Roland Jahn ist Leiter der Stasiunterlagenbehörde BStU.
Gemeinsam veranstaltet mit der Konrad Adenauer Stiftung e.V.
Nachdem die DDR 1975 die KSZE-Schlussakte von Helsinki unterzeichnet hatte, forderten immer mehr Bürger ihre Freiheitsrechte ein. Bis 1989 verließen fast 400.000 Menschen die DDR, indem sie ihre »ständige Ausreise« beantragten - ohne bei einem Fluchtversuch ihr Leben zu riskieren. Doch wer einen Ausreiseantrag gestellt und die »Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der DDR« beantragt hatte, musste sich auf eine harte Zeit einstellen und wurde oft wie ein Verräter behandelt - nicht nur von Behörden, oft auch von Vorgesetzten, Kollegen und sogar von Nachbarn oder Familienmitgliedern. Was waren die Motive für das Verlassen der DDR? Wie lebte man in der Zeit zwischen Antraganstellung und Ausreise, wenn man sich besser nicht verlieben sollte, wenn man monate- oder jahrelang auf gepackten Koffern saß? Journalistinnen und Journalisten aus ganz Deutschland erzählen 24 Geschichten von Menschen, die per Ausreiseantrag die DDR verlassen haben, von Repressionen durch die Staatssicherheit, von Familienzusammenführungen und trickreichen Scheinehen.