Christoph Schmitz-Scholemann
So, 15.11.2020
Ettersburger Gespräch Und zum Glück fehlt mir nichts: nur Du
Christoph Schmitz-Scholemann
Gespräch mit Uwe Tellkamp über Horaz, über Weisheit, Gerechtigkeit und Poetik.
Lebenshilfe-Bücher gab es auch bei den alten Römern, und zwar mit Ethik und Esprit: Als der römische Dichter Horaz sein Ende nahen fühlte, wollte er etwas schreiben, „das niemand entbehren kann, weder Arm noch Reich, weder Jung noch Alt“. Herausgekommen sind über 20 Briefe voller Weisheit, Lebenslust und hintergründigem Humor. Ihre Aktualität und Faszination ist bis heute ungebrochen. Christoph Schmitz-Scholemann hat die raffiniert gebauten lateinischen Verse in ein unaufdringlich rhythmisiertes „elegantes Neuhochdeutsch transformiert“ (Wulf Kirsten). So wird die Lektüre des 2000 Jahre alten Textes zu einem ästhetischen und moralischen Vergnügen für Leserinnen und Leser des 21. Jahrhunderts. Uwe Tellkamp hat eigens für diese Neuausgabe ein ausführliches Vorwort geschrieben. Es heißt „Lebensschrift“ und macht den römischen Dichter auf verblüffende Weise zu einem Zeitgenossen des 21. Jahrhunderts, der poetische Betrachtungen ua über Briefzustellung, Rundfunkgebühren und das Elend des Fernsehprogramms anstellt.