UNESCO-Weltkulturerbe „Klassisches Weimar“

Philip Manow

Di, 18.03.2025

Ettersburger Gespräch Unter Beobachtung. Die Bestimmung der liberalen Demokratie

Philip Manow

im Gespräch mit Peter Krause

"Das führt zu der Frage, wessen Demokratie eigentlich genau verteidigt wird, wenn 'die' Demokratie verteidigt wird - und damit zu der Frage, wessen Demokratiekonzeption."

Im ETTERSBURGER GESPRÄCH wird das jüngste Buch des Politikwissenschaftlers Philip Manow diskutiert: "Unter Beobachtung. Die Bestimmung der liberalen Demokratie und ihrer Freunde" (edition suhrkamp): 

Wenn bestimmte Wahlergebnisse von Politik und Medien nicht als Ausdruck von Demokratie, sondern als deren Krisenphänomene bewertet werden, herrscht offensichtlich Unklarheit darüber, was genau unter "Demokratie" zu verstehen sei. Philip Manow untersucht das Demokratieverständnis der jüngsten Jahrzehnte und zeigt auf, dass es seit 1990 in zahlreichen westlichen Staaten eine Verschiebung von der repräsentativen zu einer „liberalen Demokratie“ gegeben hat. Letzte basiere nicht allein auf dem Mehrheitswillen der Wähler, sondern hege diesen ein, indem sie ihm einen - oft supranational formulierten - Kanon von Werten, Menschen- und Minderheitenrechten überordne und diesen gerichtlich einklagbar mache.  Die Folge sei eine Verschärfung der Krise.

Philip Manow, geb. 1963, ist seit 2024 Professor für Internationale Politische Ökonomie an der Universität Siegen. Zuvor war er Professor für Vergleichende Politische Ökonomie an der Universität Bremen; seit 2018 ist er Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Seine Bücher "Die Politische Ökonomie des Populismus" (2018) und "(Ent-)Demokratisierung der Demokratie" (2020), beide in der edition suhrkamp erschienen, sind als wichtige Beiträge zur Demokratie-Forschung breit und kontrovers rezipiert worden.

Philip Manow. Bild: Markus Zielke.
Philip Manow. Bild: Markus Zielke.

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