UNESCO-Weltkulturerbe „Klassisches Weimar“

Jörg Baberowski und Boris Lochthofen

Di, 18.02.2025

Ettersburger Gespräch Macht und Herrschaft in Rußland

Jörg Baberowski und Boris Lochthofen

Moderation: Peter Krause

Prof. Dr. Jörg Baberowski lehrt Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er hat sich spezialisiert auf die Geschichte der Sowjetunion und des stalinistischen Terrors. 

Seit jeher inszenierten sich Russlands Herrscher als allmächtige Autokraten, die ihr Land mit eiserner Faust regierten. In Wahrheit aber war diese Inszenierung nur eine Fassade, hinter der sich die Schwäche des Staates verbergen konnte. Das zarische Vielvölkerimperium war ein fragiles Gebilde, das im Modus der Improvisation beherrscht wurde, seit Peter I. es nach Westen geöffnet hatte. Jörg Baberowski erzählt in seinem neuesten Buch (C.H.Beck) Russlands Geschichte aus der Perspektive der Herrschaft und ihrer Zwänge. Ansprüche und Möglichkeiten fanden in Russland nur selten zueinander. Der autokratische Staat operierte im Modus der Improvisation, weil es ihm an Instrumenten der Integration fehlte. Davon ist in diesem Buch die Rede: Von Krisen und ihrer Bewältigung. Und insofern weist die Geschichte, die Jörg Baberowski in diesem Buch erzählt, auch über Russland hinaus: Weil sie nach den Grundlagen staatlicher und gesellschaftlicher Ordnungen fragt und zeigt, wie schnell sie sich auflösen können. 
Gemeinsam mit Boris Lochthofen wird die heutige Situation in Russland diskutiert. Jörg Baberowski wird außerdem aus seinem Buch "Die letzte Fahrt des Zaren. Als das alte Russland unterging" (C.H.Beck), das im März erscheinen wird, lesen.

Jörg Baberowski. Bild: Guido Werner. + 1 Bild
Jörg Baberowski. Bild: Guido Werner.

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