UNESCO-Weltkulturerbe „Klassisches Weimar“

Claudia Michelsen (II)

So, 14.11.2021

Lesung Sag mir, wo die Blumen sind

Claudia Michelsen (II)

 liest Texte von und über Marlene Dietrich.

Sie war widersprüchlicher, moderner und kompromissloser als jeder andere Hollywoodstar. Doch was sie so außergewöhnlich machte, zeigt sich erst, wenn sie in ihrer Zeit gesehen wird. Marlene Dietrich zog Hosen an, als Frauen dafür auf offener Straße Prügel ernteten. Sie holte ihr Kind nach Hollywood, als Muttersein das Aus für einen erotischen Filmstar bedeutete. Sie widerstand den ­Lockrufen ­Hitlers, als viele ihrer Kollegen umfielen. Und sie begann in einem Alter, in dem andere von der Bühne abtreten, eine zweite Karriere als Diseuse. Mit ihrer Lesung stellt Claudia Michelsen das Leben einer Frau vor, die sich systematisch dem Zugriff entzog und immer noch Rätsel aufgibt: In den Büchern ihrer Erinnerungen hat Marlene Dietrich auf viele Fragen geantwortet, um schonungslos Rechenschaft abzulegen über ihr bewegtes Leben.

Marlene Dietrich und Weimar: 
Anfang Oktober 1920 zog Marlene Dietrich nach Weimar und wohnte zunächst in einem Mädchenpensionat in der Wörthstraße 49 (heute Thomas-Müntzer-Straße 49). Hier begann sie bei Robert Reitz (mit dem sie zeitweise eine Affäre haben sollte) als Privatschülerin eine Ausbildung zur Konzertgeigerin. Die  Annahme, sie hätte an der Staatlichen Musikschule Weimar studiert, ist falsch. Nach den Sommerferien 1921 wohnte sie bis Ende Oktober 1921 in einer Pension, die sich im Weimarer Haus der Frau von Stein, Ackerwand 27, befunden hatte. Während ihres Aufenthaltes in Weimar hatte sie Begegnungen mit dem am Bauhaus tätigen Künstler Lothar Schreyer und mit Alma Mahler, der geschiedenen Frau des Bauhaus-Direktors Walter Gropius. In Weimar entstand die wohl erste künstlerische Darstellung der Marlene Dietrich, eine im Stadtmuseum Weimar aufbewahrte Zeichnung von Friedrich Neuenhahn. 1921 setzte sie ihr Studium in Berlin fort

Claudia Michelsen.. Bild: Guido Werner.
Claudia Michelsen.. Bild: Guido Werner.

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